Forschung

Forschung

Prof. Dr. Susanne Mühleisen

Habilitation:
Of Lessees, Retirees and Beseechees: a Historical, Empirical and Sociolinguistic Analysis of a Word-formation and its Productivity in English (2007 an der Philosophischen Fakultät IV der Universität Regensburg)
Dissertation:
Creole Discourse: Exploring Prestige Formation and Change Across Caribbean English-lexicon Creoles (2000 am FB Neuere Philologien der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main)
Forschungsschwerpunkte:
  • Soziolinguistik / Anthropologische Linguistik
  • Varietäten des Englischen und Kontaktsprachenforschung
  • Englische Wortbildung (synchron und diachron)
  • Pragmatik und Interkulturelle Kommunikation
  • Mündlichkeit und Schriftlichkeit (in herkömmlichen und neuen Medien)
  • Übersetzungstheorien
  • Sprache und postkoloniale Theorie
Laufende Forschungsprojekte:

I. Between social convention and cognition: 2nd person plural pronouns across the Atlantic:
(gefördert durch ein Feodor Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung)

Anders als im Standardenglisch ist das 2. Person Plural Pronomen in transatlantischen (Kontakt)varietäten des Englischen sehr präsent, in Formen wie unu (e.g. Jamaica, Belize), allyuh (Trinidad, St. Vincent) and y'all (American South). Das 2PL ist hier jedoch weder eine echte Höflichkeitsform noch ein echter Plural, sondern wird strategisch in bestimmten Kontexten eingesetzt, um Interakteure ein- bzw. auszuschließen und um die emotive Haltung des Sprechers zu verdeutlichen. Das Projekt beschreibt nicht nur die Formen des 2. Person Pluralpronomen und seine möglichen Substrat- und Superstrateinflüsse, sondern untersucht auch die Funktionen im Kontext. Im Vordergrund steht die Frage nach der sozialen und kognitiven Notwendigkeit der Verwendung dieses Pronomens, das interpersonelle und soziale Beziehungen kodiert.

II. Diaspora Discourse Communities Online:

Kodierung eines Datenkorpus aus einem Internetforum "TT California" (Trinidad & Tobago Possee Livin California), dessen Mitglieder sich aus einer trinidadischen Diaspora-Gemeinschaft in den USA zusammensetzen. Untersucht werden sollen Strategien zur Selbstbestimmung und Fremdzuschreibung einer trinidadischen Identität und Gruppenzugehörigkeit in einem Medium, das sich der (neuen) schriftlichen Kommunikation bedient. In der Absenz von visuellen Erkennungsmerkmalen oder phonologischen und phonetischen Charakteristika des Trinidadian English Creole greifen die Interakteure hier auf Mittel der starken orthographischen Markierung der Nichtstandardvarietät zurück sowie auf eine erhöhte Verwendung von lexikalischen Elementen, die als charakteristisch für TEC gelten. Hier werden auch neue basilektale Normen erprobt, um die Zugehörigkeit zu dieser Diaspora-Gemeinschaft zu beschränken.

III. Speech acts in postcolonial African contexts:

Studie zum Be/Raten im anglophonen Kamerun im Vergleich mit einer im frankophonen Kamerun angesiedelten Studie (Prof. Dr. Martina Drescher). Be/Raten gilt als komplexer Sprechakt, der durch den Autoritätsanspruch des Ratgebers auch als "face-threatening" eingestuft wird. Fragestellungen in der kontrastiven Studie beinhalten Diskursstruktur des Sprechaktes, soziolinguistische Themen (wer kann wen in welcher Situation beraten?), sowie lokale und globale Einflüsse. Auswertung von ca. 160 Fragebögen und 20 Stunden Audio-Aufnahmen.

Stipendien und Drittmitteleinwerbung:
06/2012

Bewilligung eines Humboldt-Stipendiums (Feodor Lynen Stipendium für erfahrene Wissenschaftler) für die Bearbeitung eines Forschungsprojekts (2x6 Monate) an der North Carolina State University.

10/2012

Beteiligung an der im Rahmen der Exzellenzinitiative von der DFG geförderten Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS) – Fortsetzungszeitraum 10/2012 – 9/2017.

08/2011

DAAD-Förderung einer Konferenzreise zur Jahrestagung der Society for Pidgin and Creole Linguistics, University of Accra, Ghana

03/2011

DFG-Förderung einer Initiierung von bilateralen Kontakten mit den Universitäten UWI Trinidad und University of Guyana.

08/2010

DAAD-Förderung einer Konferenzreise zur Jahrestagung der Society for Caribbean Linguistics, University of the West Indies, Cave Hill, Barbados.

05/2010

Mitteleinwerbung für Jahreskonferenz der GNEL/ASNEL.

03/2009

DFG-Förderung einer dreiwöchigen Vorbereitungsreise nach Kamerun zur Intensivierung von Forschungskontakten.

08/2008

DFG-Förderung der Konferenzreise und Panelorganisation (Creole Pragmatics) zur Jahrestagung der Society for Pidgin and Creole Linguistics und der Society for Caribbean Linguistics, Cayenne, Französisch Guyana.

10/2007

Beteiligung an der im Rahmen der Exzellenzinitiative von der DFG geförderten Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS) – Laufzeit 10/2007 – 9/2012.

07/2007

DFG-Förderung der Konferenzreise zum Third International Symposium on Politeness, University of Leeds, UK.

02/2007

Reisestipendium der kanadischen Botschaft (FEP "Faculty Enrichment Program") für einen vierwöchigen Kanada-Aufenthalt.

11/2005

DFG-Förderung der Konferenzreise zur Jahreskonferenz der Inter-Islands Caribbean Society, University of the West Indies, Tobago.

07/2005

British Council Stipendium für das 29. Cambridge Seminar der Cambridge University, Trinity College (1-wöchig).

08/2003

DFG-Förderung der Konferenzreise und Panelorganisation (Creole Languages in Creole Literatures) zur Jahrestagung der Society for Pidgin and Creole Linguistics, University of Hawaii at Manoa, Honolulu, U.S.A.

11/2001-03/2002

Post-Doc-Stipendium des DAAD für einen Forschungsaufenthalt am Center for Language, Interaction and Culture (CLIC), University of California Los Angeles, USA (Prof. Alessandro Duranti). Forschungsprojekt: "Address forms in English and German: The translation of social roles and interpersonal relations in intercultural communication."

02/2000

SOCRATES Kurzzeit-Dozentur am Department of Linguistics and Modern Languages, University of Cardiff, Wales.

07/1997-08/1997

Fulbright-Stipendium für die Teilnahme an der American Studies Summer School, NYU, New York.

04/1994

DAAD-Jahresstipendium für den Aufenthalt an einer ausländischen Hochschule (wurde nicht angetreten wegen gleich¬zeitigem Stellenbeginn an der Universität Hannover).